Die Ausgangssituation
Sehr hohen Anteil an Barzahlern
Die 640 Tank- und Raststätten im deutschen Autobahnnetz haben, ähnlich wie Gastronomiebetriebe oder Apotheken, einen sehr hohen Anteil an Barzahlern, was sie in den Fokus der Finanzbehörden rückt, da diese davon ausgehen, dass es gerade bei Bargeschäften oftmals zu steuerlich relevanten Verstößen kommt.
Verschärft wird die Problematik auch dadurch, dass Tank- und Rastanlagen hohe Umsätze mit teilweise mehreren hunderttausend Kaufvorgängen pro Jahr in unterschiedlichen Kassensystemen verbuchen, wobei schon kleinste bei Betriebsprüfungen erkannte Unregelmäßigkeiten zu horrenden Steuernach- und Strafzahlungen führen können und in der Vergangenheit auch schon geführt haben.
Die Betriebsprüfer der Finanzbehörden haben dabei leichtes Spiel, denn sie legen ihr Augenmerk auf die gesetzlich vorgeschriebene GOBD-konforme Archivierung der Kassendaten und können mit einer speziellen Prüfsoftware diese sowohl systematisch als auch inhaltlich problemlos analysieren und dabei Inkonsistenzen wie fehlende Belegnummern oder fragwürdige Storno-Buchungen – und das über einen Zeitraum von mehreren Jahren – erkennen.
Die Betreiber der Rastanlagen stehen bei Betriebsprüfungen also immer vor der Problematik, dass sich trotz ordnungsgemäßer Buchführung in den Kassendaten praktisch immer Vorgänge finden lassen, die steuerrechtlich problematisch sein könnten.